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Querfurt, Februar 2014                     Dr. Konrad Kühne
Neues zu Jacob Christian Schäffer
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Vor 250 Jahren erschienen:

Jacob Christian Schäffer:
Erläuterte Vorschläge zur Ausbesserung und Förderung der Naturwissenschaft

2. Auflage, Regensburg 1764, verlegt bei Johann Leopold Montag (41 Seiten)


Der Inhalt im Überblick,
zusammengefasst von Eckart Roloff (Bonn)

Schäffer sieht in seiner 1764 erschienenen Schrift die Naturgeschichte ( = Naturkunde und Naturwissenschaft) als ein großes, wichtiges und aktuelles Thema selbst für Kaiser, Könige und Fürsten. Viele von ihnen beschäftigen sich damit und fördern sie - bis hin zu jenen Menschen, die in der Land- und Hauswirtschaft tätig sind.

Die Aufklärung und Unterrichtung darüber geschah bisher, so Schäffer, durch „Lehrgebäude“ (systemata) sowie durch Wörterbücher (lexika)und Abbildungen (icones), „um die Erlernung und Übung der Naturwissenschaft allgemein beliebt, leicht und nützlich zu machen“. Dazu führt er Einzelheiten über deren Besonderheiten aus. Schäffer verweist auch darauf, inwieweit er selbst sich dazu schon geäußert hat, z. B. in Sendschreiben an die Akademie zu Roveredo und an die Gesellschaft der Wissenschaft in Duisburg. Ausdrücklich und mehrfach verweist er auch auf den „berühmten Herrn Linnäus“, also den schwedischen Naturforscher und Systematiker Carl von Linné (1707 - 1778), mit dem er mehrere Jahre lang in Briefwechsel stand.

Detailliert befasst sich der Autor dann mit konkreten Aufgaben: etwa Linnés Ausführungen in korrigierter und erweiterter Form vom Lateinischen ins Deutsche zu übersetzen. Es kommt Schäffer grundsätzlich sehr auf „gute und natürliche Bilder“ an, um etwas im wahrsten Sinn anschaulich zu machen, dazu müssen ausführliche Beschreibungen treten. Auf die Rolle der „Illuministen“ - zum Beispiel Maler und Kupferstecher - geht er mehrere Seiten lang ein. Deren Arbeit etwa mit Pflanzen sei „das härteste, schwerste und nützlichste Stück“. Er nennt auch mehrere Beispiele für Künstler und seine Erfahrungen mit ihnen.

Abschließend kommt Schäffer sehr verständlich und praxisnah auf die Gelehrten sowie auf die Verleger und Buchhändler zu sprechen, die beim Schreiben wie beim Verkauf und Vertrieb wissenschaftlicher Bücher wichtig seien. Im Detail handelt er von deren Aufwand und von den anfallenden Kosten. Auch an die möglichen und tatsächlichen Käufer denkt er.

Auf den letzten Seiten ist zu lesen, welche Vorschläge Schäffer - dem Titel seiner Schrift gemäß - für die „Ausbesserung und Förderung der Naturwissenschaft“ macht. Er regt an, dass die zahlreichen Akademien und gelehrten Gesellschaften sich durch Absprachen auf eine Spezialisierung auf bestimmte „Classen“ einigen und ihre Bestände, etwa bei Kupferstichen, melden; dazu könnten dann zwei Bände erscheinen, getrennt nach in- und ausländischen Lieferungen. Er bittet auch „Jäger, Vogelsteller, Fischer u. s. w.“ um aktive Mitarbeit.

Außerdem schlägt er vor, „damit insonderheit die Jugend auf alles in der Natur“ achtet - ein frühes Beispiel für Umweltbewusstsein und Naturschutz -, dass „in den hohen und niedern Schulen in gehörigen und dazu ausgesetzten Stunden von demjenigen Unterricht und Anweisung ertheilet werde, was jeden in seiner Art tüchtig machen kann ... um zur Beförderung der Naturwissenschaft beyzutragen“. Hier denkt er also expressis verbis an mehr und an besseren naturwissenschaftlichen Schulunterricht. Zu fördern sei auch die Ausbildung geeigneter Maler und Kupferstecher. Schäffer erwähnt ferner noch die wirtschaftliche Seite des Buchmarktes und namentlich die Buchführer, „die keinen Schaden haben mögen“.

Schäffer schließt mit Hinweisen auf Publikationen von Linné („der mit schon vor 4 Jahren schrieb ...“) und auf eigene Schriften. Wichtig ist ihm generell, dass künftig „solche Werke nicht von Privat-Personen, sondern von grossen Herren, Academien und gelehrten Gesellschaften ... könne und müsse besorget werden“.
Jacob Christian Schäffer - Naturschützer und Förderer der Naturwissenschaften

Schäffer war nicht nur selbst Naturwissenschaftler und Erfinder, sondern er machte sich auch Gedanken darüber, wie die Naturwissenschaften zu fördern seien. Vor genau 250 Jahren veröffentlichte er die Schrift:
„Erläuterte Vorschläge zur Ausbesserung und Förderung der Naturwissenschaften“.
Der unserem Verein freundschaftlich verbundene Wissenschaftsjournalist Dr. Roloff aus Bonn hat den Inhalt zusammengefasst. Seine Inhaltsübersicht geben wir nachfolgend wider.